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»Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht« (afrikanisches Sprichwort)

Die Wand vor meinem Schreibtisch zuhause: Sign von Jwala Gamper Geduld ist nicht meine Stärke. Wenn sich irgendwo Probleme auftun oder ich mit Schwierigkeiten konfrontiert bin, will ich sofort etwas TUN. Ich will Stolpersteine, alles was mich in meinem Leben stört, mir Sorgen bereitet und an meinen gewohnten Abläufen hindert, SOFORT beseitigen. Ich bin nicht sehr gut darin, abzuwarten und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Ein Gespräch mit einer klugen Frau hat mich letzte Woche zum Nachdenken gebracht. Ist es möglich, dass es manchmal angebracht sein könnte, einfach nichts zu tun? Ja, dass das die Lösung von Problemen und Schwierigkeiten manchmal sogar eher fördert, als das sofortige Anziehen der Heimwerkerhandschuhe? Eine Möglichkeit, die bei mir Unruhe verursacht. Aber auch etwas in mir berührt. Irgendwo tief in mir drin fühlt sich dieser Gedanke richtig an. Wir wollen es gut haben im Leben, wir wollen uns wohlfühlen und glücklich sein. Dafür strengen wir uns richtig an. Wir haben gelernt, wenn wir uns anstrengen, immer alles geben, dann wird es uns gutgehen und wir dürfen die Früchte ernten. Wir sind es gewohnt, alles steuern und verstehen zu wollen. Wenn wir etwas tun, die Dinge „in die Hand nehmen“, haben wir das Gefühl, sie kontrollieren zu können. Dinge laufen zu lassen macht uns unsicher, gibt uns ein Gefühl von Kontrollverlust. Natürlich wird es immer Dinge geben, die schnelles Handeln, schnelle Entscheidungen und ganz viel Tun erfordern. Damit komme ich gut klar, das sind nicht die Dinge, die mich stressen. Mir machen am meisten die Angelegenheiten zu schaffen, bei denen ich selbst nicht viel tun kann. Bei denen ich warten muss, auf die ich keinen Einfluss habe. Ich mache mir unglaublich viele Sorgen. Obwohl ich weiß, dass ich den Ausgang oft nicht in der Hand habe, verwende ich sehr viel Energie und Zeit darauf, alles in meinem Kopf tausendfach hin und her zu wenden, den Punkt zu finden, an dem ich doch irgendwie agieren könnte. Es geht mir nicht gut dabei, oft genug raubt es mir den Schlaf und bringt – bei Tageslicht betrachtet – nichts. Ganz sicher hat diese Unfähigkeit „loszulassen“ viel mit Vertrauen zu tun, mit so einem Grundgefühl von „das wird schon“. Meine Wahrheit ist: Wenn ich nichts tue, mich nicht zu 100% reinhänge und richtig anstrenge, dann wird das nix. Ich fühle mich verantwortlich, auch wenn ich gar nicht die bin, der das Problem „gehört“. Es liegt mir fern hier Kalenderweisheiten zum besten zu geben. Aber vielleicht ist da wirklich etwas dran. Es könnte tatsächlich extrem entlastend sein, die Vorstellung von ganz bestimmten Resultaten und Ergebnissen loszulassen. Im Buddhismus ist das Vertrauen in die natürliche Ordnung der Dinge ganz normaler Lebensstil. Mit zu genauen Vorstellungen und Erwartungen stört man, so heißt es, den „Fluss“. Tun durch Nichttun. Puh. Für mich eine ganz, ganz schwere Aufgabe. Aber die Dinge „fließen“ zu lassen bedeutet ja nicht, sich komplett abzumelden und gar nichts mehr zu machen. Es geht eher darum, die Anstrengung, die Mühe und das Kämpfen herauszunehmen. Es geht um Entspannung. Die Dinge und sich selbst „in Ordnung“ sein zu lassen. Das Schlüsselwort heißt Zeit. Entwicklung und Reife sind ein Prozess, der Zeit braucht. Auch Klarheit zu gewinnen ist manchmal ein Prozess, der dauert. Im Zen gibt es drei Grundregeln: Wisse, was du willst. Fühle, was du fühlst. Tue, was zu tun ist. Was bedeutet das im praktischen Leben? Wie kann ich das in meinem schnellen, vollgepackten Alltag, in dem immer vieles gleichzeitig passiert, umsetzen? Der erste Schritt ist sicher, etwas Tempo rauszunehmen. Immer mal wieder bewusst einen Gang runterzuschalten, kurz innezuhalten, sich zu sammeln, sich zentrieren. Was fühle ich? Vielleicht auch, nicht immer auf alles und jeden sofort zu reagieren. Sich für Reaktionen auch mal Zeit nehmen. („Darüber muss ich kurz nachdenken, ich melde mich in einer halben Stunde wieder … Das klingt interessant, ich werde mich darüber informieren … mir das durch den Kopf gehen lassen … die Angelegenheit mit xy besprechen …“) Und natürlich die Unterscheidung: Kann ich hier überhaupt etwas tun oder liegt das gar nicht in meinem Einflussbereich? Kann ich hier noch irgendwo einen Impuls geben, an irgendeiner Stelle noch etwas beitragen? Wenn ja, tun und dann dem Prozess vertrauen. Wenn nein, akzeptieren und den Dingen ihren Lauf lassen. Und: In Vertrauen üben. Immer wieder. Das alles braucht Zeit. Mir selbst und den Menschen um mich rum Zeit geben. Ist jetzt doch ein bisschen kalenderspruchlastig geworden. Aber ich will in der nächsten Zeit darauf achten. Es fühlt sich richtig an. Die Bilder habe ich zwischen April und Anfang Juni in unserem Garten aufgenommen. Die Knospen sind inzwischen fast alle aufgegangen. Übrigens ohne, dass ich sie auseinandergefaltet oder an den Blättern gezogen habe 🙂 Habt ein wunderschönes Wochenende! Tina
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Martina Rehberg

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